Grippe (Influenza) ist eine saisonale Krankheit, die hauptsächlich im Frühling und Herbst auftritt. Bei besonders empfindlichen Menschen, das sind meist ältere Personen, besteht ein erhöhtes Risiko, auch in einer anderen Jahreszeit zu erkranken, zum Beispiel in einem verregneten Sommer. Bei älteren Menschen kann eine Grippe fatale Folgen haben.
Warum?
Die Abwehrkräfte und Regenerationsfähigkeit des Körpers sind bei Senioren meistens viel geringer als bei Kindern. Außerdem leiden ältere Menschen oft auch an anderen Krankheiten (Arthritis, Diabetes, Blutdruckstörungen u.a.), so dass die anfänglichen Begleitsymptome einer Grippe nicht als außergewöhnlich erscheinen, sondern auf das Alter oder auf andere Krankheiten zurückgeführt werden, die bereits behandelt werden. Werden die Primärsymptome unterschätzt, kann das zur völligen Erschöpfung des Organismus führen, der im höheren Alter keine gute Regenerationsfähigkeit mehr besitzt. Die nachfolgende Behandlung ist dann viel schwieriger und eine eigentlich gewöhnliche Krankheit kann zu schwerwiegenden Gesundheitskomplikationen führen, wie z. B. eine Lungenentzündung oder Perikarditis. Nicht selten kommen Senioren wegen Organversagens in das Krankenhaus.
Grippesymptome sollten nicht unterschätzt werden! Eine Grippe kommt oft plötzlich bei „voller Gesundheit“ und wird von folgenden Symptomen begleitet: Gelenk- und Muskelschmerzen, Kopfschmerzen in der Augenpartie, Schüttelfrost, hohe Körpertemperatur (oft über 38 °C; bei älteren Menschen muss sie allerdings nicht unbedingt erhöht sein), übermäßige Müdigkeit, Husten, Halsschmerzen, Brustschmerzen.
Üblicherweise wird Influenza mit Medikamenten behandelt, um die Begleitsymptome wie Husten und Schmerzen zu lindern oder um die Körpertemperatur zu senken; diese Medikamente enthalten meist den Wirkstoff Paracetamol (Antipyretika). Bei älteren Menschen gibt es in Bezug auf Antipyretika ein gewisses Risiko, falls sie auch andere Medikamente zur Behandlung von chronischen Krankheiten einnehmen. Seien Sie sehr vorsichtig, um Blutungen beim Patienten zu vermeiden.
Intensivieren Sie die persönliche Hygiene der zu pflegenden Person, waschen Sie sie öfter mit lauwarmem Wasser ab, dem Sie auch etwas Essig hinzufügen können (so werden Sie gleichzeitig die Körpertemperatur senken). Achten Sie auch auf eine erhöhte Hygiene der Mundhöhle und der Hände. Sorgen Sie immer für trockene und gut absorbierende persönliche Wäsche und Bettwäsche. Überwachen Sie die Regelmäßigkeit der Urin- und Stuhlentleerung sowie deren Menge und Konsistenz.
Sehr wichtig ist auch die Hygiene der Umgebung – lüften Sie öfter, kurz und intensiv, wechseln Sie die persönliche Wäsche und Bettwäsche öfter, befeuchten Sie die Luft; den Luftbefeuchtern können Sie z. B. Eukalyptus-, Lavendel- oder Zitronenöl hinzufügen (wenn Sie keinen Luftbefeuchter haben, weichen Sie ein Tuch ein und legen Sie es auf einen warmen Heizkörper).
Die beste Methode, Influenza zu überwinden, ist immer noch Prävention – und bei älteren Menschen gilt das doppelt. Obwohl wir Viren nicht wirksam eliminieren können, können wir ihre Wirkung auf unseren Organismus begrenzen. Eine gute Möglichkeit scheint zu sein, gegen Grippe zu impfen. Vor diesem vorbeugenden Schritt sollte der Arzt der zu pflegenden Person konsultiert werden. Eine Impfung kann die Erkrankung zwar nicht ganz verhindern, hilft jedoch dabei, sie leichter zu überstehen. Zu weiteren präventiven Maßnahmen gehört auch, überlaufene Orte zu vermeiden, regelmäßig und richtig Vitamine, Mineralstoffe und Proteine zu sich zu nehmen sowie ausreichend zu trinken. Einen festen Platz in der Prävention haben auch Abhärtung und Spaziergänge in der Natur. Das Wetter ist auch nicht zu unterschätzen – sorgen Sie dafür, dass die zu pflegende Person immer dem Wetter entsprechend angezogen ist. Ältere Menschen haben eine schwächere Thermoregulierung. Achten Sie deshalb immer darauf, welche Kleidung und wie sie diese tragen. Empfehlenswert ist eine warme und gut absorbierende Kleidung in mehreren Schichten sowie Schuhe mit dickerer Sohle.
Viele Erkrankungen sind stressbedingt. Grippe ist keine Ausnahme. Stress über einen längeren Zeitraum schwächt den Organismus und macht ihn dadurch leicht verwundbar und anfällig für Krankheiten. Sorgen Sie im Rahmen der vorbeugenden Maßnahmen gegen Krankheiten inklusive Influenza bei der zu pflegenden Person für eine Umgebung des Wohlbefindens, für positive Reize und gute Beziehungen. Schützen Sie die Person vor negativen Informationen und lassen Sie sie fühlen, dass Ihre Anwesenheit notwendig ist und dass sie Ihnen nicht zur Last fällt.
Die Frage beantwortete: Mgr. Mgr. Anna Lukáčová Havrilová, diplomierte Krankenschwester