„Die Zeit kann man nicht anhalten...“ Der Zeitlauf unseres Lebens bedeutet zugleich unser Altern. Obwohl wir alle altern, so wird jeder von uns zu einem anderen Zeitpunkt alt. Diejenigen, die sich bereits im Herbst ihres Lebens befinden, sind ein lebendiger Beweis dafür. Es sind unsere Eltern, unsere Großeltern. Sie haben ein Leben voll Freude und Schmerz gelebt, zogen ihre Kinder groß, halfen bei der Erziehung ihrer Enkelkinder, und nun reichen ihre körperlichen und seelischen Kräfte nicht mehr aus, um das Leben in vollen Zügen genießen zu können. In ihrem Alltag sind sie auf die Hilfe anderer angewiesen.
Wir – ihre Kinder oder Enkelkinder – sind bestrebt, ihnen dabei behilflich zu sein. Einige von uns opfern die eigene Karriere, um den Eltern das zurückzugeben, was sie von ihnen als Kinder bekamen. Andere verzichten auf die Gründung einer eigenen Familie, damit sie ihren alternden Eltern immer beistehen können. Und das ist sicherlich noch lange nicht alles, was wir bereit sind zu opfern, um unsere natürlichen Verpflichtung gegenüber unseren Eltern oder anderen uns nahestehenden Personen liebevoll zu erfüllen.
Doch im Leben sind wir mit Situationen konfrontiert, in denen wir trotz großen Willens, jüngeren Alters oder guter körperlicher Verfassung dieser anspruchsvollen Aufgabe allein nicht mehr gewachsen sind. Wir stellen fest, dass unsere Möglichkeiten begrenzt sind. Wir können plötzlich in eine Situation geraten, wo wir selbst Hilfe bei der Betreuung oder bei der Erledigung alltäglicher Aufgaben benötigen. Eine solche Situation sollte man nicht nur als Herausforderung betrachten, sondern es geht vor allem darum, den tatsächlichen Zustand zu akzeptieren. Gefragt ist deshalb eine lösungsorientiere Herangehensweise, um die Umstände für den Bedürftigen, uns selbst und unsere Familien verbessern zu können. Um die konkrete Hilfe zu bitten stellt keine Niederlage dar. Ganz im Gegenteil, sie ist ein Ausdruck von persönlicher Reife und Demut.
Eine der Hilfeformen ist die Übernahme der Pflege von älteren, kranken oder behinderten Menschen durch einen Pflegedienst. Dabei steht die professionelle Betreuung der Hilfsbedürftigen im Mittelpunkt und zugleich ist es auch eine Unterstützung für die Familienangehörigen, die aus den verschiedensten Gründen sich nicht mehr um ihre Angehörigen in vollem Ausmaß kümmern können. Natürlich können sie sich je nach Möglichkeit und Interesse auch weiterhin an der Fürsorge beteiligen.
Der Pflegedienst wird von ausgebildeten Fachkräften ausgeübt. An dieser Stelle möchten wir das Beiwort „ ausgebildet“ betonen. Die Betreuung von Kranken und älteren Menschen können in der Tat nur entsprechend fachlich vorbereitete Spezialisten leisten, die einen natürlichen Respekt vor dem Menschen haben, ungeachtet seines Alters oder seines Gesundheitszustands.